Fehmarnbeltschiene: IHK trifft Kritiker

Leserbrief an die LN v. 29.8.2013

Fehmarnbeltschiene: IHK trifft Kritiker

Der Eingangssatz von IHK-Präses Frau Kühn ließ ein klein wenig Hoffnung aufkommen. Aber spätestens der Schlusssatz von Hauptgeschäftsführer Schöning deutet doch sehr nach „Basta-Mentalität“.  Wenn dort 2 Bürgermeister und die IHK sich beklagen, dass das Gutachterwesen der DB nur dessen Position stärke, dann wird schlichtweg ignoriert, dass die DB sich bei den Abwägungsprozessen der verschiedenen Schutzgüter an strenge gesetzliche Vorgaben zu halten hat. Täte sie dies nicht und würde beliebig einem Wunschkonzert gleich, die Bewertung vornehmen, dann wäre das Verfahren angreifbar und es würde mit Sicherheit zu Klageverfahren kommen. In diese Falle werden die Projektmanager der DB sicher nicht hinein tappen. Hier mit der „2+1-Variante“nach dem Motto „Weiter so“ zu agieren ist zumindest fragwürdig wenn nicht sogar zynisch, da uns allen damit lediglich Sand in die Augen gestreut werden soll. Um es auf den Punkt zu bringen: 2+1 ist lediglich ein Ablenkmanöver – und nichts anderes.  Auf einem ganztägigen Workshop des Dialogforums im Juni wurde von 3 Fachleuten (Dr. Rössler(HTC) / Dr. Tesch(Scandlines) / Prof. Breitzmann(Uni Rostock) zu Verkehrsprognosen und Kosten-/Nutzen-Berechnungen vertiefend referiert. Das Ergebnis in 2 Sätzen:

1. Verkehrsprognosen sind seit Jahren nicht mehr haltbar, da abhängig vom Wirtschaftswachstum, welches seit Jahren unter dem angenommenen Niveau liegt.

2. Der Bau der FFBQ ist aus wirtschaftlicher Sicht nicht zu rechtfertigen, verkehrspolitisch unnötig und finanziell ein sicheres Desaster.

Die IHK, die als Teilnehmer des Dialogforums ebenfalls zu dieser Veranstaltung eingeladen war, glänzte allerdings durch Abwesenheit. Sie signalisierte damit, dass sie nicht an einer gemeinsamen kritischen Erörterung der grundlegenden Projektfakten interessiert ist – s.o. „Basta-Mentalität“.

Mit freundlichen Grüßen

Bernhard Markmann

Rögen 13a

23730 Sierksdorf

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