Belttunnel-Anhörungen: „Es droht der Berliner Flughafen mal X – und zwar mitten in der deutschen Ostsee“

Belttunnel-Anhörungen: „Es droht der Berliner Flughafen mal X – und zwar mitten in der deutschen Ostsee“

Fehmarn/Ostholstein, 21. Juni 2017. Vor dem Beginn der Anhörungen zum geplanten Belttunnel appellieren die BELTRETTER an die Politik, endlich zuzuhören und das gigantische Projekt kurz vor Torschluss unvoreingenommen abzuwägen. Karin Neumann, Sprecherin der BELTRETTER: „Es droht ein Berliner Flughafen mal X – mitten in der deutschen Ostsee. Der Unterschied zu Berlin: Hier würden die Umwelt, unsere Ostsee und eine der wichtigsten Urlaubsregionen Deutschlands noch viel katastrophaleren Schäden ausgesetzt.“ Hintergrund des Appells: Am 27. Juni starten in der Lübecker Kulturwerft Gollan die Anhörungen zum Belttunnel, einer der – so die Meinung der BELTRETTER – „schlimmsten Bausünden und unwirtschaftlichsten Bauruinen unseres Jahrhunderts“. Die Tunnelplaner betonten seit Jahren, sie würden „alle Betroffenen mitnehmen wollen“. Und sie stecken dafür – so die BELTRETTER – immense Summen in PR- und Marketingaktionen und eine gerade laufende überdimensionierte Anzeigenkampagne, um massiv auf die Bevölkerung einzuwirken. Bezahlt mit Geld aus den Taschen von Steuerzahlern. Trotzdem hätten sie es bis heute nicht geschafft, die Betroffenen von dem Projekt zu überzeugen. Das läge nicht nur an den schlechten Argumenten. Die Planer agierten intransparent, oberlehrerhaft und ignorant gegenüber den Menschen in der betroffenen Region.

Immer wieder versuchen die dänischen Tunnel-Lobbyisten von Femern A/S, das deutsche Planungsrecht zu übergehen, sind die BELTRETTER überzeugt. Sie würden dabei keinen Hehl daraus machen, für wie lästig sie das deutsche Verfahren halten. Projektdirektor Claus Dynesen hatte noch vor der letzten Anhörung zum geplanten Belttunnel gesagt: „Deutschland, mit seinem nicht gerade allerneuesten Verwaltungsrecht, hat die Tradition, Dinge lang und gründlich zu diskutieren (…). Das erscheint mir nicht verhältnismäßig.“ Offenbar wäre ihm ein Alleingang Dänemarks über die Köpfe der Deutschen hinweg am liebsten: „Es liegt im Interesse Dänemarks, noch während des anhängigen Verfahrens mit dem Bau zu beginnen.“

Mit dieser Ignoranz steht Dynesen in Dänemark offenbar nicht allein. So schrieb der dänische Verkehrsminister Ole Birk Olesen im Frühling einen Brandbrief an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt. Darin kritisierte er das Planungsverfahren für den Tunnel und äußerte Zweifel an der Kompetenz der schleswig-holsteinischen Behörden. Gleichzeitig versuchte Olesen eine Hintertür zu finden, um den Tunnel auf – so seine Worte – „alternativen Wegen“ und gegen das deutsche Planungsrecht sowie gegen die Bedenken besorgter Bürger durchzuboxen. Damit verärgerte er nicht nur die Betroffenen vor Ort, sondern auch die schleswig-holsteinische Landesregierung. Sie sah sich zu der Erklärung genötigt, die Verzögerungen seien vor allem auf die schlechten Planungsunterlagen von Femern A/S zurückzuführen.

Karin Neumann: „Die dänischen Tunnelplaner und -lobbyisten machen vor keinem Versuch halt, unser deutsches Planungsverfahren zu untergraben und das Engagement der Betroffenen zu diskreditieren. Nur sollte man meinen, dass jeder, der austeilt, auch einstecken kann. Das Beispiel der Femern A/S-Facebookseite zeigt das Gegenteil. Erst wurden kritische Fragen gelöscht. Als die Fragen und Kommentare immer zahlreicher wurden, wurde die ganze Seite nervös vom Netz genommen!“
Florian Bumm, ebenfalls Sprecher der BELTRETTER, ergänzt: „Die Beispiele zeigen, wie unprofessionell die dänischen Tunnelplaner agieren. Ihnen fehlen Argumente, Sachkenntnis und der Wille, sich den Bedenken der Menschen in Deutschland offen zu stellen. Das ist ein Armutszeugnis mit allerhand Sechsen bei einem dänischen Projekt, das die Menschen in Deutschland und Dänemark doch angeblich näher zusammenbringen soll. Wir freuen uns daher auf alle Betroffenen, die zu den Erörterungsterminen in der Kulturwerft Gollan in Lübeck kommen. Zum Auftakt der Erörterungen am 27. Juni um 9:30 Uhr erhält jeder Teilnehmer ein BELTRETTER-T-Shirt gratis!“

Die Kulturwerft Gollan in Lübeck – am 27. Juni Schauplatz des Auftakts der Anhörungen zum geplanten Belttunnel. Hier mit blauem BELTRETTER-Kreuz.

Ein Gedanke zu „Belttunnel-Anhörungen: „Es droht der Berliner Flughafen mal X – und zwar mitten in der deutschen Ostsee““

  1. bitte einmal auf der Zunge zergehen lassen: Gollan ist bekannt für Container Dienst und Entsorgung.

    Die Anhörungen zur Planänderung in der sog. Gollan „Kultur“-Werft sollte schlicht und einfach zu dem Ergebnis führen, den Belttunnel, die FFBQ, auf den Müll zu werfen!

    Seid dabei!!!

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