Hände weg vom Fehmarn Belt … sagen über 1.000 Besucher des Kirchentags in Berlin 2017
Auf dem evangelischen Kirchentag in Berlin haben die Beltretter mit Kirchentagsbesuchern über die Möglichkeiten jedes einzelnen gesprochen, „Was kann ich persönlich tun, um unsere Erde stark und lebensfähig zu erhalten?“. Über 1.000 Menschen zwischen 7 und 87 Jahren haben mit ihrer Unterschrift gesagt: „Ich will verhindern, dass ein Tunnel zwischen Rödby (Dänemark) und Puttgarden (Deutschland) gebaut wird. Ich will verhindern, dass durch die Baggerarbeiten die Ostsee für viele Jahrzehnte durch Lehm, Löss und Schlick … verschmutzt wird. Ich will verhindern, dass durch diese Baumaßnahmen das Leben von Schweinswalen, Kegelrobben, Seehunden aber auch Miesmuscheln, Seetang und Algen bedroht wird!“
„Wir haben sehr viele intensive Gespräche mit den Kirchentagsbesuchern geführt“, sagt Bernhard Markmann (BI-HoB/Sierksdorf): „Viele wussten bereits worum es geht, ihnen war das blaue Kreuz der Beltretter bekannt und sie waren sehr gerne bereit, mit ihrem Namen für die Beltrettung einzutreten. Egal ob aus Flensburg, Kassel, Dresden, Dortmund, München oder sogar einer aus Kopenhagen.“
Viele Besucher wurden von den schönen Bildern der klaren Ostsee, des offenen Strandes und der Signalwirkung der blauen Kreuze gefesselt, die die Beltretter auf Großbildschirm präsentierten. Oder – in deutlichem Kontrast dazu – von einem Aquarium mit einem riesigen Bagger-Löffel. „Das ist unsere Ostsee in klein, wenn Femern AS anfängt auf dem Meeresgrund den Tunnel auszubaggern“, erläutert Bodo Gehrke von (BI-HoB/Sierksdorf): Meeressand aber auch Schlick, Löss, Lehmboden werden in dem klaren Meerwasser verwirbelt. Der Sand senkt sich schnell ab. Sand ist schwer. Schlick, Löss und Lehmboden vermischen sich perfekt mit dem Wasser … und machen aus der Ostsee von Heiligenhafen bis nach Finnland und ins Baltikum eine trübe Baustellensuppe. „Bäh, da will ich nicht schwimmen“, sagt Sofia. Sie ist sieben Jahre alt und besteht darauf, die Petition der Beltretter gegen die Feste Fehmarn Belt Querung selbst zu unterschreiben. Ihre Mutter lacht: „Wir machen im Sommer Urlaub an der Ostsee. Die Ruhe, die dieses weite Land ausstrahlt“, und unterschreibt die Petition der Beltretter ebenfalls. Weil sich diese Petition auch gegen die geplante Güterzugtrasse quer durch Ostholstein richtet.
„Wir haben so tolle Gespräche geführt“, resümiert Barbara Teloo, selbst regelmäßige Kirchentagsbesucherin und ehrenamtlich aktiv in der BI-HoB/Sierksdorf und Mitglied im Kirchengemeinderat Süsel sowie der Dachorganisation Beltretter. „Menschen aus Ghana, aus Kenia, aus der Ukraine und selbst aus Dänemark waren entsetzt, was diesem weltweit einzigartigen Ökosystem angetan werden soll.“ Über 1.000 Unterschriften in nur drei Tagen. „Selbst Menschen, die durch die Propaganda vom Sinn und Nutzen des Tunnels durch die Ostsee überzeugt waren, haben sich per Unterschrift doch gegen den Tunnel, gegen die FFBQ ausgesprochen“, so Teloo weiter – und ergänzt :“Kirchentage sind großartig: Millionen von Menschen aus aller Welt, die sich dafür stark machen, unseren einzigartigen Planeten zu bewahren. Eben auch vor den rein kapitalistischen Interessen kurzsichtiger Konzerne.“ Und mit einem Lächeln: „Heute haben über 1.000 Menschen gesagt: Hände weg vom Fehmarnbelt!“
Für so viel Engagement kann ich nur tief den Hut ziehen und mich bedanken. Nach- und Umdenken in der Sache wäre mehr als wünschenswert. Besten Dank für die Information.
Mit freundlichen Grüßen Gottfried Loeck