Geldverschwendung beim zweigleisigen Ausbau Lübeck – Puttgarden

Pressemitteilung

Aktionsbündnis gegen eine
feste Fehmarnbeltquerung e.V.
+++ Verlustbringer Schienen-Hinterlandanbindung für den Belt-Tunnel  +++ Gutachten zu den offiziellen Projektevluierungen +++ zweigleisiger Ausbau der Bahnstrecke unnötig +++
Bahnprojekt für Belt-Tunnelanbindung ein Verlustbringer
Geldverschwendung beim zweigleisigen Ausbau Lübeck – Puttgarden
Fehmarn  Eine neue Untersuchung zur deutschen Schienen-Hinterlandanbindung des Fehmarnbelt-Tunnels zeigt wieder mal, dass die an das Projekt gestellten wirtschaftlichen Erwartungen weitgehend unrealistisch sind. Entgegen ursprünglicher Erwartungen aus dem Jahr 2010, die noch von einem außergewöhnlich hohem volkswirtschaftlichen Ertrag ausgingen, ist jetzt zu befürchten, dass dieser nicht nur wesentlich geringer ausfällt als erwartet, sondern eine Projektrealisierung sogar zu schweren Verlusten führt. Gleiches gilt für die Neubewertung des Projektes, die in diesem Frühjahr für den Bundesverkehrswegeplan 2030 erstellt wurde.
Grund für diese Befürchtung sind Erkenntnisse, dass die seinerzeitigen Annahmen auf falschen Grundlagen basieren.
Das Verkehrsberatungsbüro Vieregg-Rössler hat in einem aktuellen Gutachten aufgedeckt, dass die offiziellen Evaluierungen in unzulässiger Weise auf spekulativen Werten basieren, die der Realität teilweise eklatant widersprechen.
Das gilt allein schon für den Zuwachs im Fahrgastaufkommen bei der Bahn, der übertrieben hoch angenommen wird. Ganz maßgeblich ist jedoch dabei die höchst spekulative Annahme, dass der Belt-Tunnel dazu führen wird, Fracht von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Dies setzt jedoch spürbare Kostensenkungen beim Bahntransport durch den Belt-Tunnel voraus. Damit sei jedoch nicht zu rechnen. Femern A/S plant, von der Bahn deren Kosteneinsparungen infolge der Streckenverkürzung in vollem Umfang als Nutzergebühren abzuschöpfen, um damit teilweise den Tunnel zu bezahlen. Konsequenz für die deutsche Schienen-Hinterlandanbindung: Sie wird zu einer Fehlinvestition, bei der jeder investierte Euro mit einem gesamtwirtschaftlichen Verlust von 70 Cent verbunden sein wird.
Hierzu merkt der Vorsitzende des Aktionsbündnisses gegen eine feste Fehmarnbeltquerung e.V., Hendrick Kerlen, kritisch an: “Die Gutachter haben sich bei ihrer Analyse der offiziellen Bewertungen nur auf die Prüfung der verkehrsbezogen Annahmen und deren Auswirkungen auf die Projektrentabilität beschränkt. Nicht untersucht haben sie, wie weit die Wirtschaftlichkeit des Projekts infolge von durchaus noch zu erwartenden Investitionskostensteigerungen noch tiefer in die Verlustzone abrutschen könnte. Das Gutachten zeigt jedoch so schon, dass das Projekt als zweigleisige Bahnstrecke völlig überdimensioniert ist. Die im Bundesverkehrswegeplan 2030 inzwischen erheblich verringerte Prognose zu den täglichen Zugzahlen macht einen zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke sowieso überflüssig. Letztlich gilt diese Feststellung auch für das Gesamtvorhaben Feste Fehmarnbeltquerung, einschließlich des Belt-Tunnels“.
Hendrick Kerlen
Vorsitzender
Aktionsbündnis gegen eine
feste Fehmarnbeltquerung e.V.

Ein Gedanke zu „Geldverschwendung beim zweigleisigen Ausbau Lübeck – Puttgarden“

  1. Zweifel an der Rentabilität hatten schon vor Jahren die Teilnehmer der PPP-Runde (Konzerne, Banken, Großinvestoren usw.) mit der Kanzlerin – und lehnten eine Finanzierung ohne Staatsgarantien ab.
    Jetzt soll der dumme Steuerzahler (wieder einmal) das Risiko
    tragen…

    Peter Ninnemann

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