Diplomatische Untertreibung

Belttunnel: Kreis erneuert Forderung nach Fähranbindung
LN-Artikel vom 21.02.2014 hier…
Recht hat sie, die Kreisplanerin Kiemstedt! Ihre Feststellung aber, die Antragsunterlagen der Femern AS seien „sehr kompliziert“, ist eine diplomatische Untertreibung. Die Papiere sind fachlich stümperhaft und tatsächlich so unübersichtlich strukturiert, dass eine eingehende Überprüfung äußerst zeitraubend ist. Man fragt sich, ob dieses Verwirrspiel der  Femern AS auf Inkompetenz beruht oder bewusst gewollt ist. Bei der hohen Komplexität des Tunnelprojekts mit all seinen vielfältigen Auswirkungen und technischen Varianten ist übrigens der Umfang der Unterlagen mit 19 Aktenordnern mehr als bescheiden ausgefallen. Dabei hat Dänemark mit EU-Unterstützung bereits über 300 Mio. Euro in die Planungen gesteckt. Zum Vergleich: Die Planfeststellungsunterlagen zum Ausbau der B 207 ab Heiligenhafen füllten insgesamt 24 Aktenordner. Und dies für ein noch relativ einfaches  Straßenbauprojekt, bei dem keine aufwändigen Varianten zu vergleichen waren! Es ist kein Wunder, dass die Planfeststellungsbehörde die von Femern AS im Oktober eingereichten Unterlagen als unvollständig und deswegen nicht prüfbar abgelehnt hat. Nun muss Femern AS die Dokumente eingehend überarbeiten. Man kann darauf gespannt sein, wie umfangreich die Änderungen ausfallen werden im Vergleich zu den bereits als Entwurf veröffentlichten Unterlagen. Soll auf diese Weise das Verwirrspiel um den Inhalt letzterer noch weiter ausgedehnt werden? Soll damit deren Überprüfung in der für die Öffentlichkeit zeitlich relativ kurz bemessenen Auslegungs- und Kommentierungsphase von grade mal zwei Monaten noch mehr erschwert werden?
Zumindest muss man feststellen: Das Genehmigungsverfahren wird voraussichtlich um ein halbes Jahr verzögert. Man fragt sich dabei zu Recht, welche Rolle all die von Femern AS beschäftigten hochbezahlten deutschen Berater eigentlich bei der Redaktion bzw. Zusammenstellung der Antragsunterlagen gespielt haben.
Nur weiter so, damit aus diesem unnötigen Vorhaben nichts wird!

Christine Albert, Ostermarkelsdorf-Fehmarn

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