Pressemitteilung des Aktionsbündnis zum Anhörungstermin der UVP in Rödby

Aktionsbündnis gegen eine Feste Fehmarnbeltquerung e.V.

Pressemitteilung zum ESPOO-Verfahren

Anhörung im Espoo-Verfahren gerät zur Farce – Kritische Fragen werden nicht beantwortet
„Kein Schauspiel könnte unterhaltsamer sein“, so die Reaktion von Hendrick Kerlen, Vorsitzender des Aktionsbündnisses gegen eine Feste Fehmarnbeltquerung, zum offiziellen Anhörungstermin zu den grenzüberschreitenden Umweltauswirkungen am 29. August in Rödby.
Femern A/S hatte im Vorfeld einiges dafür getan, die Veranstaltung möglichst klein zu halten. Der Termin an einem Arbeitstag dürfte dafür gesorgt haben, dass viele Berufstätige nicht teilnehmen konnten. So war der Saal im „Lalandia“ auch nur knapp zur Häfte gefüllt. Rund 10 Prozent der Gäste waren Mitglieder des Aktionsbündnisses oder der Allianz. 90 Minuten Vortrag sollten reichen, um die interessierte Öffentlichkeit auf den aktuellen Stand zu bringen. Lediglich 60 Minuten waren für die anschließende  Fragerunde vorgesehen. „Erneut stand die Selbstdarstellung von Femern A/S mit ihrem Wahnsinnsprojekt im Vordergrund. Kritische Äußerungen waren offenkundig nicht erwünscht.“ so Kerlen. Ein Dialog kam nicht zustande. Fragen wurden nicht zugelassen, sofern sie sich auf Grundsätzliches zum Projekt bezogen. Kritische Beiträge wurden, auch wenn sie, wie gewünscht nur „kurz“ formuliert wurden, meist mit einem Scherz übergangen, Fragesteller teilweise der Polemik beschuldigt.
Das Espoo-Verfahren sieht vor, dass sowohl die deutsche als auch die dänische Öffentlichkeit effektiv an dem Verfahren teilnehmen kann. Das ist auch nötig, denn im Verfahren werden die grenzüberschreitenden Umweltauswirkungen analysiert. Dass in einem solchen Verfahren die ehrliche und umfassende Information aller Bürger eine Selbstverständlichkeit sein muss, ist eigentlich klar. Femern A/S scheint aber noch immer davon auszugehen, dass die betroffenen Bürger beider Länder sich weiterhin mit unvollständigen Informationen abspeisen lassen. Aber auch ohne Einblick in die kompletten Unterlagen wird immer deutlicher, dass die Umweltauswirkungen in beiden Ländern unüberschaubar sein werden. Häppchenweise kommen Wahrheiten ans Licht, die unappetitlicher nicht sein könnten:  Dass Femern A/S achselzuckend zugibt, aus dem kontaminierten Aushub einen Badestrand errichten zu wollen und diesen als „Mehrwert“ für die Bevölkerung zu verkaufen, grenzt an Zynismus.
Derweil wird klar, dass sich die Gegner des Wahnsinnsprojekts formieren. Innerhalb kürzester Zeit sammelten sie über 400 Unterschriften und legten sie bei der Anhörung in Dänemark vor. Die Unterzeichner fordern darin ihr gutes Recht ein: ehrliche und umfassenden Informationen und eine wirksame Beteiligung am Espoo-Verfahren, die ihnen bislang nicht gewährt wurde.
Für Nachfragen:
Hendrick Kerlen, Tel. 04372-1255
Nikola Vagt, Tel. 04372-806910

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